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A4 | ChatGPT & Co: Künstliche Intelligenz

  • Der Begriff „Künstliche Intelligenz“ (KI) wird unterschiedlich verwendet. Im Alltag ist damit oft gemeint, dass eine Software komplexe Aufgaben eigenständig lösen kann und auf diese Weise den Anschein einer menschlichen Intelligenz erweckt.

    Faktisch ist eine KI immer auf eine besondere Aufgabe trainiert, zum Beispiel Schach spielen, Bilder erzeugen oder Chatnachrichten schreiben. Für das Training benötigt sie massenhaft Daten. Je mehr Daten eine KI in der Trainingsphase erhält, desto treffsicherer werden am Ende ihre Ergebnisse. Wurde eine KI mit wenig Daten trainiert, sinkt die Ergebnisqualität.

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    Quelle: Unsplash / Andrea de Santis

    KI hat einen Vorteil: Im Gegensatz zu uns Menschen können die Daten (also die Informationen, die die KI nutzt) enorm anwachsen – und damit auch steigt auch die Leistung der KI. Alles, was sie braucht, ist ausreichend Rechenkraft und Speicher. Das ist gleichzeitig ihr Nachteil: Eine KI spiegelt nur wider, was sie in den Daten findet. Sie kann keine „typisch menschlichen“ Entscheidungen treffen. Ihre Schlussfolgerungen sind rein rational, sie unterliegen keinen Emotionen, keiner Moral, keiner Ethik, keinem Willen und keiner Haltung.

    Im Folgenden geht es um die Frage, welche Rolle KI in der Schule spielen kann, für den Schulalltag im Allgemeinen und für den Unterricht im Speziellen. Wenn du grundlegend mehr über das Thema KI erfahren möchtest, wirf einen Blick in unser Fokusmodul „Künstliche Intelligenz“.

  • Grundsätzlich kann eine KI jede rein rationale, kognitive Aufgabe erledigen, die in Schule und Unterricht anfällt – vorausgesetzt, sie hat alle Daten und Informationen, die sie dafür braucht. Der KI-Chatbot ChatGPT des US-Unternehmens OpenAI kann Lehrkräfte etwa folgendermaßen unterstützen:

    • Texte zum Einsatz im Unterricht schreiben, beispielsweise Erklärungen, Tipps, Regeln, Abläufe, Rechenwege, Beschreibungen, Artikel, Zusammenfassungen, Kurzgeschichten, Gedichte und vieles mehr
    • Übungsaufgaben formulieren, passend zu den Erklärungen, Abläufen, Regeln oder Rechenwegen, die zuvor generiert wurden
    • Unterrichtsverläufe oder Unterrichtseinheiten mitsamt didaktischen Methoden generieren, sofern Inhalte und Ziele zuvor der KI mitgeteilt wurden (denkbar wäre sogar die Erstellung ganzer Lehrpläne, wenn ChatGPT mit den Lehrinhalten und Lernzielen gefüttert wird)
    • Als Suchmaschine: Statt Informationen zu googeln können Lehrkräfte ChatGPT für ihre Recherche nutzen oder Fragen stellen
    • Einladungen zu Schulfesten, Elternabenden, Rundschreiben an Eltern und vieles mehr formulieren
    • Programmiercode ausgeben, den Schüler:innen im Informatikunterricht auf Fehler oder Verbesserungen untersuchen können.
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    Quelle: Unsplash / Om siva Prakash

    ChatGPT in der Praxis

    Das medienpädagogische Portal fobizz hat ChatGPT getestet. Herausgekommen sind drei Tipps, wie man am besten mit dem Chatbot „spricht“:

    • Tipp 1: Ausprobieren und anpassen
      Vielleicht bist du mit deinem ersten Ergebnis eher unzufrieden. Dann passe einzelne Elemente deiner Anfrage an und vergleiche die Ergebnisse miteinander. Dadurch lernst du zu verstehen, wie die KI funktioniert.
    • Tipp 2: Je einfacher, desto besser
      Formuliere klare Aufforderungen, am besten im Imperativ. Je komplexer deine Anfrage, desto ungenauer die Antworten. Versuche daher lieber kleinere Teilfragen zu stellen.
    • Tipp 3: Lieber spezifisch statt allgemein
      Rundumschläge bleiben oberflächlich und generieren Allgemeinplätze. Daher: Wenn du spezifisch fütterst, kommt auch ein gutes Ergebnis dabei raus.
  • Auch Schüler:innen profitieren von KI. ChatGPT kann etwa Folgendes für sie übernehmen:

    • Fragen beantworten und Recherchen unterstützen
    • Aufgaben lösen, Texte zusammenfassen, Dinge oder Vorgänge beschreiben, sie miteinander vergleichen und vieles mehr
    • Facharbeiten, Aufsätze oder Essays schreiben

    Die Gefahr liegt auf der Hand. ChatGPT schreibt auf Anfrage selbst:

    Schüler können möglicherweise dazu neigen, sich auf ChatGPT zu verlassen, anstatt selbstständig zu lernen und ihr Wissen zu vertiefen. Es ist wichtig, dass Schüler lernen, selbstständig zu denken und Probleme zu lösen, anstatt sich immer auf ChatGPT zu verlassen. Ein weiterer Nachteil ist, dass ChatGPT möglicherweise nicht immer in der Lage ist, komplexe Fragen oder Anfragen zu beantworten.

    Lehrkräfte sind ab sofort gefordert, Schüler:innen klar zu verdeutlichen, dass ChatGPT nur ein Werkzeug ist und dass es Grenzen hat. ChatGPT kann falsche, verkürzte oder lückenhafte Antworten ausgeben. Und ChatGPT kann keine eigene Meinung, keinen eigenen Standpunkt und keinen eigenen Gedanken ersetzen. ChatGPT ist nur Quelle und Inspiration, also eine Art weiterentwickelte, mächtigere Suchmaschine (vgl. Einordnung und Nutzung von KI in der Bildung von Nele Hirsch).

  • Das Thema KI kann und sollte zum Unterrichtsgegenstand werden, um Medienkompetenzen von Schüler:innen zu fördern. Wir vom DiFü haben ChatGPT gefragt, wie so eine Unterrichtsstunde zum Thema ChatGPT aussehen kann und haben folgendes Ergebnis erhalten:

    Die Unterrichtsstunde zum Thema ChatGPT in der Schule könnte folgendermaßen verlaufen:

    1. Einführung: Die Lehrkraft erklärt den Schülern, was ChatGPT ist und wie es funktioniert. Sie zeigt ihnen auch, wie sie ChatGPT nutzen können, um Fragen zu stellen oder Hilfe bei ihren Hausaufgaben zu bekommen.
    2. Diskussion: Die Lehrkraft führt mit den Schülern eine Diskussion darüber, wie ChatGPT in der Schule genutzt werden kann und welche Vorteile es hat. Sie fragt die Schüler nach ihren Gedanken und Meinungen und ermutigt sie, Beispiele aus ihrem eigenen Leben zu nennen.
    3. Aktivität: Die Lehrkraft teilt den Schülern eine Aufgabe zu, bei der sie ChatGPT nutzen müssen, um eine Frage zu beantworten oder ein bestimmtes Problem zu lösen. Die Schüler arbeiten in Gruppen oder alleine und nutzen ChatGPT, um ihre Aufgabe zu erledigen.
    4. Präsentation: Die Schüler präsentieren ihre Ergebnisse der Klasse und erklären, wie sie ChatGPT genutzt haben, um ihre Aufgabe zu erledigen. Die Lehrkraft fragt nach Feedback und ermutigt die Schüler, ihre Gedanken und Meinungen zu teilen.
    5. Zusammenfassung: Die Lehrkraft fasst die wichtigsten Punkte der Unterrichtsstunde zusammen und betont noch einmal, wie ChatGPT in der Schule genutzt werden kann und welche Vorteile es hat. Sie gibt den Schülern auch die Möglichkeit, weitere Fragen zu stellen oder ihre Meinungen zu teilen.

     Diese Unterrichtsstunde könnte auch um weitere Aktivitäten ergänzt werden, die sich mit dem Thema ChatGPT und seiner Nutzung in der Schule beschäftigen. Zum Beispiel könnten die Schüler auch eine Diskussion darüber führen, welche Nachteile ChatGPT haben kann oder eine Präsentation erstellen, die sich mit möglichen Zukunftsanwendungen von ChatGPT in der Schule beschäftigt.

    An dem Beispiel wird deutlich, welche Schwächen ChatGPT hat. Denn der Unterrichtsverlauf ist noch sehr allgemein, an vielen Stellen fehlen Beispiele. Einige Abläufe wiederholen sich.

    Eine interessante Einsatzmöglichkeit von ChatGPT zeigt ein Beitrag des NDR aus einem Gymnasium. In diesem untersuchen die Schüler:innen ein von ChatGPT formuliertes Liebesgedicht und vergleichen dieses mit Liebesgedichten von Schriftstellern. Im Beitrag wird deutlich, dass ChatGPT schriftstellerisch noch nicht ganz Schritt halten kann.

  • Du unterrichtest an einer Schule in NRW? Dann wirf einen Blick ins Bildungsportal des Schulministeriums. Das Bundesland hat einen „Handlungsleitfaden zum Umgang mit textgenerierenden KI-Systemen“ veröffentlicht. In dem Papier wird vor allem der rechtliche Rahmen zum Einsatz von KI-Tools wie ChatGPT im Unterricht beschrieben. Passend zum Handlungsleitfaden stellt die QUA-LiS (Qualitäts- und UnterstützungsAgentur – Landesinstitut für Schule) für alle Lehrkräfte in NRW einen KI-Kurs im Lernmanagementsystem Moodle und einen Vortrag von Prof. Doris Weßels (Fachhochschule Kiel) bereit.

    Auch Bayern steht der Technologie offen gegenüber: Das bayerische Kultusministerium hat das Pilotprojekt KI@school ins Leben gerufen. 15 Schulen sollen dabei in den kommenden fünf Jahren pädagogische Konzepte und Lernsettings rund um künstliche Intelligenz entwickeln.

  • Es gibt noch weitere KI-Tools für deinen Unterricht:

    • Wie ChatGPT kann auch Jasper AI Texte erstellen. In 25 Sprachen.
    • Dall-E-2 kann Kunstwerke auf der Grundlage von Texten erstellen.
    • Stable Diffusion erstellt Fotos auf der Grundlage von Text.
    • Midjourney kann Grafiken auf der Grundlage von Texten generieren.
    • Jenni AI ist spezialisiert auf das Schreiben von Essays. Man schreibt einen Satz, und Jenni schreibt weiter.

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