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„Wer etwas zu verbergen hat, sollte es lieber gleich lassen“ – mit diesem Statement sorgte der damalige Google-Chef Eric Schmidt 2009 für Aufruhr in der Netz-Community. Immerhin redete nicht irgendjemand die Bedeutung von Privatsphäre herunter, sondern der CEO der größten Suchmaschine der Welt.
Seitdem hat sich vieles verändert. Der Browser ist heute für viele Menschen Arbeitsplatz, Kaufhaus und Bankfiliale in einem. Jeder Seitenzugriff hinterlässt Spuren im Netz. Um diese Spuren zu verwischen, gibt es viele Möglichkeiten, anonym zu surfen, etwa mithilfe von VPNs oder speziellen Internetbrowsern wie Tor. Und das findet immer mehr Anklang, wie eine Umfrage zum Recht auf Anonymisierung aufzeigt.
Trotzdem hält sich die Annahme weiterhin hartnäckig, dass, wer sich so anonym wie möglich im Internet bewegt, kriminelle oder zumindest zwielichtige Absichten hegt. Wieso also legen Menschen Wert darauf, anonym im Internet zu sein? Dafür gibt es viele verschiedene Gründe. Drei davon stellen wir vor.
Werbung ist überall – natürlich auch im Internet. Unternehmen, die online Werbung schalten, möchten möglichst viel über die potenzielle Kundschaft wissen. Dafür erstellen sie Profile, in denen sie Daten und Informationen sammeln, zum Beispiel mithilfe von Cookies. Tracking-Cookies etwa verfolgen die Aktivität von Internetnutzer:innen über verschiedene Webseiten hinaus, auf denen Cookies aktiviert sind.
Wer nicht ständig maßgeschneiderte Werbung angezeigt bekommen möchte, kann viel über Cookie-Einstellungen abwenden – oder auf Browser ausweichen, mit denen es sich anonym surfen lässt. Wie sich Tracking durch Cookies vermeiden lässt, erfährst du hier.
Presse und Medien werden in demokratischen Staaten als vierte Gewalt bezeichnet. Damit Presse- und Medienschaffende auch ihre Arbeit erledigen können, müssen sie mitunter ihre Kommunikationskanäle verschlüsseln und auch anonym bleiben können. Das ist besonders wichtig, wenn es darum geht, vertrauliche Quellen, wie etwa Whistleblower, die auf Missstände hinweisen, zu schützen. Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen wies bereits 2016 darauf hin, wie wichtig Anonymität auch für die Journalist:innen selbst ist, und zwar in der ganzen Welt.
Politische Aktivist:innen verlagern ihre Arbeit immer mehr in den digitalen Raum – auch, um etwa Demonstrationen zu organisieren. In Ländern, in denen politische Oppositionelle verfolgt werden, ist es daher umso wichtiger, dass sie bei ihrer Arbeit unentdeckt arbeiten können.
Fazit: Es ist falsch zu behaupten, dass nur Kriminelle auf Anonymität im Internet angewiesen sind. Kriminelle können zwar davon profitieren – aber gleichzeitig auch alle anderen Internet-Nutzer:innen, die keine bösen Absichten haben.
Wie du inkognito im Internet unterwegs sein kannst, erfährst du in der Lernzentrale!
Artikelbild: Matthew Henry via unsplash.com
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