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Die perfekte Anwendung? Ist schlank programmiert, verbraucht so wenig Speicherplatz wie möglich, ist kompatibel mit verschiedenen Geräten, Betriebssystemen und anderen Programmen, ist leicht zu installieren und zu warten und vereint Sicherheit mit perfekter Bedienbarkeit. So sieht es jedenfalls die internationale Norm ISO/IEC 25000 „Software-Engineering – Qualitätskriterien und Bewertung von Softwareprodukten“ vor. Das Gegenteil davon? Bloatware.
Der Begriff Bloatware, der sich aus den englischen Begriffen „to bloat“ (aufblähen, aufdunsen) und Software zusammensetzt, trifft es auf den Punkt: Es beschreibt Anwendungen, die die oben genannten Ansprüchen nicht erfüllen und nach und nach mehr Funktionen bekommen, bis die Nutzung unübersichtlich wird. Besonders kritisch zu betrachten sind diese Funktionen, wenn sie nicht direkt ineinander greifen und damit keine naheliegende Ergänzung darstellen.
Derart aufgeblähte Programme sind in der Regel zu komplex, als dass Hersteller sie gründlich warten können. Dadurch steigt die Fehleranfälligkeit enorm. Auch können Teile unfertig oder unausgereift wirken. In der Folge beansprucht Bloatware deutlich mehr Systemressourcen eines Geräts – angefangen beim Speicherplatz bis hin zum Arbeitsspeicher.
Häufig tritt dieser Drang, immer neue Bestandteile zu integrieren, bei kommerziellen Angeboten auf. Kommt eine neue Version auf den Markt oder ist der Wettbewerb in einer bestimmten Software-Sparte besonders hoch, wollen sich Entwickler:innen von anderen Angeboten abgrenzen und Kaufanreize schaffen. Diesen Prozess, dass schleichend immer mehr Funktionen hinzukommen, bezeichnet man als „Featuritis“, (von engl. Feature für Merkmal oder Funktion und der Endung -itis als Suffix für entzündliche Krankheiten).
Trotzdem ist nicht jede umfassende Software automatisch in die Kategorie Bloatware und Featuritis einzuordnen. Das ist letztlich abhängig von den geplanten Anwendungsfeldern. Ein Vergleich mit ähnlichen Programm-Angeboten kann da hilfreich sein.
Überhaupt nicht hilfreich ist hingegen Crapware (englisch crap = Mist). Dabei handelt es sich um Software, die aus Sicherheitsaspekten als Mist betitelt wird. Noch häufiger wird damit Software bezeichnet, die von vornherein zwar unerwünscht, aber bei Neugeräten bereits vorinstalliert ist. Im Sprachgebrauch gehen die Begriffe Bloatware und Crapware häufig ineinander über, eine strikte Trennung findet nicht statt. Ein weiterer geläufiger Begriff lautet Junkware (Schrott- oder Ramsch-Software).
In allen Fällen ist ein langsameres System zunächst das Hauptärgernis. Vorinstallierte Anwendungen sind oftmals im Hintergrund aktiv und senden unbemerkt Daten an den Hersteller. Vor allem Neueinsteiger:innen in die digitale Welt haben Probleme zu erkennen, warum ein effektives Arbeiten mit dem Gerät nicht mehr gegeben ist. Typische Beispiele für ungewünschte Programme sind Testversionen, die nicht den vollen Funktionsumfang enthalten oder nur für einen bestimmten Zeitraum nutzbar sind, Werbe-Apps (Adware) oder sonstige Software von Drittanbietern, die gegen Bezahlung vom Geräte-Hersteller vorinstalliert wird.
Möchte man Programme vom System entfernen, egal, ob PC, Laptop, Tablet oder Smartphone, ist es ratsam, genau in Erfahrung zu bringen, wofür dieses Programm eigentlich vorgesehen ist. Nicht jede Anwendung, die vorinstalliert wurde, kann oder sollte blind entfernt werden. Unter Umständen genügt es bereits, eine Anwendung von der Auto-Start-Liste beim Hochfahren zu nehmen oder eine App zu deaktivieren. Nützlich ist es, das genaue Betriebssystem und gegebenenfalls das Geräte-Modell zu kennen.
Empfohlen wird, mit den entsprechenden Angaben nach den einzelnen Systemkomponenten in Suchmaschinen zu suchen: Hier sind Tipps und Vorgehensweisen zum Entfernen von Crap- und Bloatware bei den gängigen Fachmagazinen zu finden.
Artikelbild: Warren via unsplash.com
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