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Ob Smartphone, Laptop, Fernseher, Spielekonsole, Bluetooth-Lautsprecher oder Sprachassistenten: Der Anteil an technischen Geräten in deutschen Haushalten ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich nach oben geschnellt. Vor allem im Bereich Unterhaltungselektronik steigt die Zahl der Helferlein, die zudem in der Regel internetfähig sind.
Gleichzeitig ist damit naturgemäß das Aufkommen von Elektroschrott angewachsen. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) hat in einem Bericht ermittelt, dass 2017 weltweit über 44 Millionen Tonnen „E-Waste“ (englisch für Elektronik-Müll) anfielen. Das sind über sechs Kilogramm im Jahr pro Erdenbürger:in – Tendenz steigend.
Repair Cafés stemmen sich gegen diesen Wegwerftrend. Anstatt defekte Geräte wegzuschmeißen, sollen Konsument:innen dort die Möglichkeit bekommen, Smartphone und Co. zu reparieren und die Lebensdauer der elektrischen Helfer zu verlängern.
Im Jahr 2009 hat die Umwelt-Journalistin Martine Postma das Konzept von sogenannten Repair Cafés als Anleitung zur Verfügung gestellt. Darunter versteht man Orte und/oder Veranstaltungen, bei denen in der Regel von Ehrenamtlichen geleitete Reparaturen von defekten Alltags- und Gebrauchsgegenständen durchgeführt werden. Meist scheitert die privat durchgeführte Instandsetzung am passenden Werkzeug, weshalb Repair Cafés für gewöhnlich eine Art temporäre Werkstatt bereitstellen.
Damit soll ein bewusstes Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft gesetzt werden. „Schneller kaufen bedeutet meistens schneller wegwerfen. Dieses Verhalten muss geändert werden durch ‚After Buy Thinking‘ – dem Nachdenken nach dem Kauf“, heißt es beispielsweise beim Repair Café Berlin.
Der Andrang bei Repair Cafés ist erfahrungsgemäß groß, Interessierte sollten sich deshalb besser vorab anmelden und eine gewisse Wartezeit einplanen. Ebenfalls zu berücksichtigen sind etwaige Spezialisierungen auf bestimmte Technik-Bereiche oder auch der explizite Ausschluss von Reparaturen in ausgewählten Sparten.
Ein Gang zum Repair Café lohnt sich in den meisten Fällen. Denn die Reparatur beziehungsweise eine erste Diagnose ist in der Regel kostenlos. Sie wissen also nach einem Besuch, ob eine Reparatur möglich ist, ob es eventuell Ersatzteile braucht und wie teuer diese sein werden.
Etwas anders sieht es bei alten Geräten aus, die sehr viel Strom verbrauchen. Hier kann es in der Tat sinnvoller sein, auf ein neues, stromsparendes Gerät umzusteigen, anstatt den defekten Helfer aus alten Tagen am Leben zu halten. Wer unsicher ist, sollte aber in jedem Fall zunächst den Gang zum Repair Café antreten und bei den Expert:innen vor Ort nachfragen.
Eine Garantie, dass die Reparatur gelingt, gibt es nicht. Dafür ist der Besuch eines Repair Cafés bis auf eventuell benötigte Ersatzteile kostenlos. Ob und wo Sie die Ersatzteile bekommen können, erfahren Sie in der Regel nach der ersten Diagnose. Auch wenn der Schaden irreparabel ist, war der Besuch nicht umsonst. Schließlich können Sie das Gerät dann guten Gewissens entsorgen.
Eine Übersicht über alle teilnehmenden Orte und Veranstaltungen finden Sie im Internet. Rund 860 Adressen sind es derzeit allein in Deutschland. Auf folgenden Seiten erhalten Sie Informationen zu Standorten in Ihrer Nähe:
Noch besser ist es natürlich, wenn das Gerät gar nicht erst kaputtgeht. Wer sich Tipps und Tricks für die optimale Gerätewartung holen möchte, findet diese ebenfalls auf der offiziellen Repair-Cafe-Website.
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