Trivial, aber wahr: Für Kriminelle sind Cyber-Angriffe auch nur ein Geschäft, und zwar ein ziemlich lukratives. Besonders einbringlich ist der Einsatz von Ransomware. Das sind Schadprogramme, die den Zugriff auf wichtige Daten und Systeme z. B. durch Verschlüsselung blockieren. Die Freigabe erfolgt nur gegen Zahlung eines Lösegelds (Englisch: ransom).

Solche Angriffe können alle treffen: Bildungseinrichtungen und Verwaltungen, Familienbetriebe genauso wie Großunternehmen. Die Kosten für Betriebsausfälle und die Datenwiederherstellung sind hoch – und mit Pech sind Daten unwiederbringlich verloren. Insbesondere die Reputationsschäden, die mit einem solchen Angriff einhergehen, können für Unternehmen das Ende bedeuten. In Europa stieg die Häufigkeit von Ransomware-Angriffen 2021 um 234 %.

Doch dem ist man nicht hilflos ausgesetzt. Wir haben die acht wichtigsten Tipps gesammelt, um die Einfallstore für potenzielle Ransomware-Angriffe zu schließen:

8 Tipps, um sich gegen Ransomware-Angriffe abzusichern

#1 Nie unbekannte USB-Sticks verwenden

USB-Sticks sind praktisch und werden häufig auf Messen verschenkt. Doch bei den kleinen Datenträgern ist Vorsicht angesagt: Unbekannte USB-Sticks sollten auf keinen Fall benutzt werden. Denn neben Fotos, Präsentationen oder Videos können sie auch Schadsoftware enthalten, mit denen Cyber-Kriminelle dann die eigenen Daten verschlüsseln, um damit Lösegeld zu erpressen.

#2 Vorsicht bei unerwarteten E-Mails

Aus dem Nichts kommt eine E-Mail, dass es ein Problem beim Onlinebanking gibt und jetzt sofort ein Log-in notwendig ist? Das ist höchstwahrscheinlich ein Phishing-Versuch. Hier gilt: immer die Absendeadresse der E-Mail genau prüfen. Wer unsicher ist, sollte seine Bank kontaktieren, und keinesfalls auf diese E-Mail antworten. Stattdessen auf dem offiziellen Webauftritt die Kontaktdaten recherchieren und einfach anrufen – lieber einmal zu oft als einmal zu selten.

#3 Nie auf unbekannte Links klicken

Eine grundsätzliche Faustregel für das Internet: so wenig anklicken wie möglich. Wer zum Beispiel unerwartet eine E-Mail erhält (siehe Punkt 2), sollte hier nicht auf Links klicken. Und auch bevor man auf einer unbekannten Webseite etwas anklickt, sollte man die URL überprüfen.
Woran man erkennt, dass Webseiten vertrauenswürdig sind? Das steht in Abschnitt 1 der Lerneinheit „Web und Web 2.0“ des Digitalführerscheins.

#4 Nie verdächtige E-Mail-Anhänge öffnen

Bei E-Mails ist eine gewisse Grundskepsis gesund. Das gilt nicht nur für unerwartete oder unangeforderte E-Mails, sondern auch für solche, die scheinbar von bekannten Kontakten kommen. Ist man sich unsicher, ob und warum die Person einen Anhang mitgeschickt hat, sollte man lieber einmal zum Hörer greifen und kurz anrufen. Denn E-Mail-Anhänge können Schadprogramme aller Art enthalten, auch Ransomware.

#5 Updates durchführen

Vorsichtiges Handeln im Internet ist die eine Seite. Die andere betrifft die Technik dahinter: Endgeräte sind nur dann richtig abgesichert, wenn regelmäßig Updates aufgespielt werden. Heutige Betriebssysteme tun das in der Regel von selbst. Wer eine Erinnerung bekommt, dass ein Update installiert wurde und das Gerät neugestartet werden muss, sollte das noch am gleichen Tag tun.

#6 Virenschutz auf allen Geräten

Von Handy übers Tablet bis hin zum stationären Computer: Alle Geräte sollten nicht nur regelmäßig geupdatet werden, sondern auch immer mit einem Virenschutz versehen sein. Mit diesen Programmen solltest du regelmäßig deine Systeme scannen. Wie das geht? Das erfährst du hier.

#7 Back-ups machen

Für den Fall der Fälle sollten Back-ups der wichtigsten Daten und Systeme bereitliegen. Sobald Geräte verloren gehen, zerstört oder gehackt werden (oder schlicht verschleißen), dann ist man dankbar über jede Sicherungskopie. Wichtig: Back-ups sollten regelmäßig gemacht werden, um möglichst auf dem neuesten Stand zu sein.

#8 Sicher einloggen

Ein einfacher Log-in? Bedeutet gleichzeitig auch einen einfachen Zugriff von Hackern. Deswegen sollten Zugänge nicht nur durch starke Passwörter, sondern auch durch Multi-Faktor-Authentifizierung gesichert sein.

Weitere Tipps, wie man sich im Internet gegen Ransomware und Co. absichert, gibt es beim Digitalführerschein – samt kostenlosem Zertifikat!

European Cyber Security Month

Seit 2012 findet jedes Jahr im Oktober der Europäische Monat für Cyber-Sicherheit (European Cyber Security Month) statt, den die Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit (ENISA) und die Europäische Kommission gemeinsam ausrichten. In Deutschland ist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) der Koordinator für die verschiedenen Aktionen, die Verbraucher:innen für Bedrohungen aus dem Internet sensibilisieren. In diesem Jahr sind die Schwerpunktthemen Ransomware und Phishing.