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Zwei Mädchen sind 2021 gestorben, weil sie sich mit einem Seil und einer Hundeleine gewürgt haben. Auslöser hierfür war mutmaßlich die sogenannte „Blackout“-Challenge auf TikTok. Dabei handelt es sich um eine Mutprobe. Mehrere Nutzer:innen hatten sich dabei gefilmt, wie sie sich bis zur Bewusstlosigkeit würgen und diese Inhalte dann auf der chinesischen Video-Plattform TikTok verbreitet.
Die Eltern der acht- und neunjährigen Kinder aus den USA haben jetzt TikTok verklagt. Der Anwalt der Kläger:innen erklärte, dass TikTok wegen der Verbreitung tödlicher Inhalte zur Rechenschaft gezogen werden müsse.
Konkret lautet der Vorwurf der beiden Familien, TikTok habe Videos der „Blackout“-Challenge „absichtlich und wiederholt“ verbreitet. Schließlich habe der TikTok-Algorithmus den Kindern entsprechende Inhalte vorgeschlagen, die sie letztlich zu der tödlichen Würge-Mutprobe animiert hätten.
Protagonist:innen von TikTok-Challenges stellen sich in kurzen Videos einer bestimmten Aufgabe. Dabei kann es um das Essen unappetitlicher Speisen gehen, aber auch um kriminelle oder sogar lebensgefährliche Aktionen. Die Videos werden dann verbreitet und sollen weitere Nutzer:innen zum Nachahmen animieren.
Laut Anklage stünden auch weitere Todesfälle in Australien, Italien und anderen Ländern in Verbindung mit tödlichen Strangulationen. TikTok habe nur unzureichende Maßnahmen getroffen, um weitere Todesfälle zu vermeiden, heißt es auf Kläger:innenseite weiter.
Von TikTok gibt es bislang keine Stellungnahme zu den aktuellen Vorwürfen. Zuvor hatte TikTok sich von der „Blackout“-Challenge distanziert. Diese gebe es schon länger als die Video-Plattform und sei dort kein Trend gewesen.
Gefährliche Challenges sind bei TikTok jedoch keine Seltenheit. Bereits in der Vergangenheit ist es zu lebensbedrohlichen TikTok-Challenges gekommen. Anfang 2022 hatte eine solche Mutprobe hierzulande beispielsweise mutmaßlich zu mehreren Schulbränden geführt. Auch dabei sollen Videos auf TikTok zur Brandstiftung animiert haben.
Der Verein Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) empfiehlt Eltern und Lehrer:innen, Kindern frühzeitig einen gesunden und verantwortungsvollen Umgang mit Medien sowie digitale Kompetenzen zu vermitteln. Kinder müssen demnach dazu befähigt werden, die Risiken solcher Trends richtig einzuschätzen. Bereits eine Weiterverbreitung von fragwürdigen Inhalten kann dazu führen, dass Nachahmer:innen zu Straftaten oder lebensgefährlichen Aktionen animiert werden.
Für Schulen, Freizeiteinrichtungen und Familien gibt es viele kostenfreie Angebote mit weiterführenden Informationen. Interessierte finden hier hilfreiches Material:
Die Angebote helfen Betroffenen dabei, Gefahren möglichst frühzeitig zu erkennen und souverän zu handeln.
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