Wer im Internet Ruhe sucht, um sich zum Beispiel auf einen Artikel zu konzentrieren, hat eher schlechte Karten. Denn wer keinen Werbeblocker installiert hat, sieht im World Wide Web viel Werbung in unterschiedlichen Formaten – von großflächigen Anzeigen bis hin zu Bannern, die teilweise sogar Videos und Ton automatisch abspielen. Abhilfe schaffen und für mehr Konzentration sorgen kann da der Lesemodus (mitunter auch Leseansicht genannt).

Filter für mehr Lesefreundlichkeit: Leseansicht

Dabei handelt es sich um eine Browserfunktion, die die Darstellung von Internetseiten maßgeblich verändert, indem beispielsweise eine bestimmte Schriftart verwendet oder Steuerelemente ausgeblendet werden. Grundsätzlich sind dabei weiterhin die Seitenbetreibenden für das Layout, Design und die Beiträge einer Website verantwortlich. Der Lesemodus fungiert eher wie ein übergestülpter Filter, der den Aufbau einer Seite auf eine lesefreundliche Variante herunterbricht.

Diese Einstellung kann jederzeit aktiviert und auch wieder rückgängig gemacht werden und betrifft in der Regel nur das aktuelle Fenster/den aktuellen Tab. Insbesondere für das Smartphone oder Tablet lohnt sich die Funktion, da die Bildschirme mobiler Endgeräte deutlich kleiner sind. Aber auch PC- und Laptop-Nutzer:innen erleichtern sich mit dem Lesemodus das Leben und Lesen.

Je nach Browser können unterschiedliche Einstellungen vorgenommen werden. Dazu gehören unter anderem Auswahlmöglichkeiten bei der Textgröße und dem Textabstand, frei wählbare Schriftarten oder auch das Spaltenformat beziehungsweise die Breite eines Textes auf der Seite. Doch nicht jeder Browser verfügt über einen Lesemodus. Wie er in Edge, Chrome und Firefox genutzt werden kann, stellen wir Ihnen nachfolgend vor. Alternativ stehen auch Vivaldi oder Opera mit einem Lesemodus zur Verfügung.

Der Readermodus in Edge

Bei Microsofts Browser Edge heißt die Leseansicht „Readermodus“. Dieser kann auf drei Arten aktiviert werden:

#1 wenn neben der Adresszeile ein klickbares Buchsymbol zu sehen ist, das beim Mouseover den Text „Plastischen Reader aktivieren“ präsentiert

#2 mit einem Tastendruck auf F9 respektive der „fn“-Taste plus F9

#3 indem „read:“ ohne Leerzeichen vor die komplette URL gestellt wird (bspw. read:https://difue.de)

Die ersten beiden Varianten funktionieren, wenn der Browser erkannt hat, dass die Seite den Readermodus unterstützt. Ist das nicht der Fall, ist das Buchsymbol nicht zu sehen und die Funktionstaste bringt keine Veränderung. Mit „read:“ vor der Seiten-URL kann man dennoch den Lesemodus erzwingen.

In einer Symbolleiste am oberen Bildschirmrand lassen sich dann Einstellungen zum Text und zum Leseverhalten vornehmen. Wahlweise kann die gesamte Seite übersetzt oder auch vorgelesen werden.

Der Lesemodus in Chrome

Obwohl der Lesemodus eine sinnvolle Ergänzung darstellt, wurde er in Google Chrome ziemlich lange versteckt gehalten. Um ihn zu aktivieren, musste zunächst eine Grundeinstellung vorgenommen werden. Dazu gab man in einen leeren Tab den Befehl chrome://flags ein. Dort werden alle experimentellen Eigenschaften des Browsers aufgelistet. Über „reader mode“ gelangte man zum Lesemodus.

Seit 2023 kann der Lesemodus für PC und Laptop ohne diesen Umweg direkt über die Seitenleiste genutzt werden. Zur Auswahl stehen verschiedene Schriftarten und -größen, Zeilenhöhen und Zeichenabstände. Eine Vorlesefunktion fehlt. Auch eher unhandlich: Die eigentliche Seite bleibt unverändert, die lesefreundliche Variante wird nur in der Seitenleiste dargestellt.

Der Lesemodus in Firefox

Ähnlich wie bei Edge kann man den Lesemodus bei Mozilla Firefox aktivieren, wenn neben der Adresszeile ein „Leseansicht-Symbol“ zu sehen ist. Bei einem Klick darauf färbt es sich blau und der lesefreundliche Modus startet (verhält sich in der App genauso). Auch die Funktionstaste F9 klappt. Zur Auswahl stehen zwei Schriftformatierungen, Einstellmöglichkeiten zu Schriftgröße, Textbreite und Zeilenabstand.

Mit der Vorlesefunktion lässt sich die Geschwindigkeit über einen Regler anpassen: Richtung Schildkröte ist das Vorlesetempo langsam, beim Hasen schnell. Außerdem gibt es vier verschiedene Stimmen zur Auswahl.

Artikelbild: Brooke Cagle via unsplash.com