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Digitaltechnologie hat unseren Alltag in den letzten Jahrzehnten massiv verändert. Die Zeit, die wir vor Bildschirmen und anderen Geräten verbringen, nimmt dabei tendenziell eher weiter zu – und das hat Folgen. Wie sehr beeinflusst Digitalisierung Gesundheit – und zwar nicht nur unsere mentale, sondern auch unsere körperliche Gesundheit?
Wie sehr verändert Technologie menschliche Körper? Welche bekannten Phänomene und Verhaltensregeln gibt es – und helfen sie tatsächlich? Wir nehmen drei körperliche Folgen von Digitalisierung unter die Lupe und zeigen, welche Tipps helfen.
Den Blick nach unten gerichtet, der Rücken krumm und kaum Körperspannung: Der Handynacken als Überlastung der Halswirbelsäule und damit verbundenen Verspannungen ist seit Jahren Gegenstand der Forschung und weitestgehend unbestritten. 2019 fand Gesundheitswissenschaftler David Shatar von der australischen University of the Sunshine Coast sogar heraus, dass neben den Muskelschmerzen auch wirkliche anatomische Veränderungen auftreten können.
Die Studie ergab, dass insbesondere bei den 18- bis 30-Jährigen ein knöcherner Dorn am unteren Schädelende entdeckt werden konnte. Dieser bilde sich, um das größere Gewicht durch die auf den Schädel wirkenden Nackenmuskeln besser tragen zu können. Der permanente Wechsel aus Kopfsenken und Aufrichtung (z.B. bei der Handynutzung als Fußgänger:in im Straßenverkehr) verstärke den Effekt deutlich. Aus medizinischer Sicht sind solche Verknöcherungen zwar nicht gefährlich, können aber die Kopfbeweglichkeit auf Dauer einschränken.
Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie empfiehlt, regelmäßig Pausen einzulegen und zwischendurch Lockerungsübungen zu machen. Mobile Geräte sollten zudem besser vor das Gesicht gebracht werden – lieber die Augen als den Kopf senken. Das entlaste die Muskulatur und beuge Verspannungen vor.
Neben dem Smartphone-Nacken gesellt sich auch der Handy-Daumen (im Englischen auch als „WhatsAppitis“ oder „WhatsApp Disease“ bezeichnet) zu den neumodernen Zivilisationskrankheiten. Handchirurg Stefan Langer vom Universitätsklinikum Leipzig bestätigt, dass „beim einhändigen Bedienen des Smartphones der Daumen überbeansprucht“ wird. Eine typische Bewegung für den Daumen sei der Faustschluss, nicht Dehn- oder Abspreiz-Bewegungen. Wer zu den typischen Patient:innen gehört? 15- bis 25-Jährige, eigentlich kerngesund und „natürlich total vernetzt.“
Die Schmerzen können schneller und umfassender auftreten, je intensiver die Nutzung und je größer der Bildschirm ist. Meist handele es sich um geschwollene Sehnen oder Sehnenscheidenentzündungen. Der einfachste Tipp gegen den Handy-Daumen? Beide Daumen gleichzeitig einzusetzen.
Langes Sitzen schadet dem Rücken. Wer über mehrere Stunden im Büro vor dem Computer arbeitet, kennt das Problem von Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich (HWS-Syndrom) oder an den Armen. Insbesondere der Rundrücken (zuweilen auch Geierhals oder Witwenbuckel genannt) als Folge von schlechter Körperhaltung und Bewegungsmangel gehört zu den häufigsten Schäden der Wirbelsäule. Durch die falsche Haltung geht man verstärkt ins Hohlkreuz, wodurch Muskelverkürzungen, Verspannungen und ein Beckenschiefstand entstehen können.
Gymnastikbälle oder Sitzbälle sind zwar als Sportgerät geeignet, aber nur bedingt am Arbeitsplatz zu empfehlen. „Das kann nachhaltige Schäden an Muskeln verursachen“, sagt Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln. „Die kleinen Muskeln, die die Wirbelkörper immer in einer optimalen Position halten, werden bei einem Sitzball irgendwann überlastet. Dann kehrt sich der Effekt um, und man nimmt aufgrund der Überbelastung der Muskeln eine ungesunde Haltung ein.“ Wichtiger ist es, den Bildschirm-Arbeitsplatz grundlegend ergonomisch einzurichten. Stuhl, Schreibtisch, Monitor, Tastatur und Maus können zumindest gelenk- und muskelschonend positioniert und eingestellt werden. Den einen allgemeingültigen Abstand zum Monitor gibt es übrigens nicht, dieser ist stets auch abhängig von Sichtfeld und Größe des Monitors.
Egal, ob Laptop-, PC- oder Smartphone-Nutzung: Der Mensch ist nicht dafür gemacht, auf Bildschirme zu starren. Unsere Lebensrealität lässt vielen aber keine andere Wahl als eben das zu tun. Mit ein paar Tipps lassen sich einige der körperlichen Folgen der Digitalisierung aber vermeiden:
#1 regelmäßig Pausen und Lockerungsübungen machen (Kopf von links nach rechts bewegen, Kopf nach oben strecken und Schultern nach unten ziehen)#2 regelmäßig Sport treiben und die Rückenmuskulatur stärken (am besten schwimmen, Walking oder Yoga)#3 Bewegung im Alltag fördern – Treppe statt Rolltreppe oder Aufzug#4 Selbstmassage des Rückens (Studie der TU Chemnitz)
Artikelbild: julien Tromeur via unsplash.com
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