Die Öffnungszeiten des Hausarztes, die Anzahl der Oscars, die die „Herr der Ringe“-Trilogie gewonnen hat (es sind 17) und der Name des Songs aus den 90er Jahren, der „dabe di dabe dei“ enthält:

Suchmaschinen finden auf (fast) alles eine Antwort und bringen Struktur in das durchaus unübersichtliche Netz-Angebot. Schließlich belief sich bis Ende 2022 allein die Zahl der Websites, die mit der Top-Level-Domain „.de“ enden, laut der zentralen Registrierungsstelle DENIC auf über 17 Millionen. Da ist es eigentlich wenig verwunderlich, dass bei manchen Suchanfragen doch nicht der gesuchte Inhalt an oberster Stelle steht.

Wir haben fünf Tipps zusammengestellt, wie man die Suche noch verfeinern kann.

#1 Nicht nur Google nutzen

Seit 2004 befindet sich das Wort „googeln“ im Duden und beweist damit, dass wir vor allem Google meinen, wenn wir etwas im Internet suchen. Seit 25 Jahren gibt es den Dienst, weltweit hat die Suchmaschine einen Marktanteil von 90 Prozent. Doch mitunter lohnt es sich, auch andere Anbieter zu nutzen:

„Duckduckgo“ und „Startpage“ sind zum Beispiel in Sachen Datenschutz und Privatsphäre gute Alternativen, was sich auch auf die Suchergebnisse auswirken kann. Nutzt man nämlich Google, während man mit seinem Google-Konto angemeldet ist, verzerrt das womöglich zukünftige Suchergebnisse, da eigene Interessen und Vorlieben ausgewertet werden. Wer das nicht möchte, sollte zumindest die „Web- und App-Aktivitäten“ im eigenen Google-Konto regelmäßig prüfen oder die Einstellungen anpassen. Und auch in Sachen Nachhaltigkeit gibt es Suchmaschinen wie zum Beispiel die Berliner Unternehmen „Ecosia“, das für Suchen Bäume pflanzt, oder OceanHero das die Weltmeere von Plastikmüll befreit.

#2 Old, but gold: Suchoperatoren

Die Art und Weise, wie Suchmaschinen funktionieren, hat sich in den letzten 25 Jahren deutlich verändert. Mittlerweile spricht man vom semantischen Netz. Der Suchbegriff wird nicht mehr 1:1 auf den Websiten abgefragt, sondern Bedeutungszusammenhänge und persönliche Daten werden automatisch in die Suche miteinbezogen. Mit sogenannten Suchoperatoren kann man eigenständig die Ergebnisse filtern. Manche davon sind inzwischen eher irrelevant, andere wiederum bleiben durchaus nützlich. Wer zum Beispiel ausschließlich Ergebnisse einer bestimmten Website angezeigt bekommen möchte, stellt den Operator „site:“ ohne Leerzeichen vor den Suchbegriff. Hier gibt es alle Basic-Suchoperatoren auf einen Blick.

#3 Mit den Suchbegriffen spielen

Kernstück der Online-Suche bleiben die richtigen Suchbegriffe. Insbesondere bei Namen und Begriffen mit mehreren Schreibweisen kann es sinnvoll sein, mehrere auszuprobieren. Der frühere libysche Diktator Muammar al-Gaddafi wird international eher als al-Qaddhafi betitelt, die Hauptstadt Myanmars kann als Naypyidaw oder Nay Pyi Taw geschrieben werden. In dem Zusammenhang sollte man auch auf die eigenen Sprach- und Ländereinstellungen achten. Allgemein hat es sich eingebürgert ganze Frage-Konstruktionen als Suchbegriff einzugeben („Wie schwer ist…“ oder „Was bedeutet…“). Da viele Websites SEO (search engine optimization = Suchmaschinenoptimierung) betreiben, wird man damit in der Regel fündig.

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#4 Sonderfunktionen verwenden

Frühere Varianten von Suchmaschinen waren recht simpel aufgebaut: Eine Eingabemaske, ein paar Buttons dazu, fertig. Heute zeigt sich ein regelrechtes Wettrüsten, was den Funktionsumfang angeht. Zum Standard gehört, dass man von vornherein nach Kategorien wie Bilder, News oder Shopping filtern kann. Doch gerade bei der Nutzung von mobilen Endgeräten ist noch mehr möglich. Die Google-App erlaubt beispielsweise, Produkte aus Screenshots zu erkennen und zu kaufen oder fremdsprachige Texte mit der Kamera aufzunehmen und direkt zu übersetzen (Google Lens).

#5 Mit KI experimentieren

Die Weiterentwicklung von künstlicher Intelligenz wirkt sich auch auf das Suchmaschinengeschäft aus. Eine generative KI spuckt nicht mehr nur Link-Listen aus, sondern gleich einen fertigen Antworttext. In einem Interview mit der ARD prognostizierte Google-Deutschland-Chef Philipp Justus: „Die Suche wird mehr Frage und Antwort, mehr ein Dialog sein. Ich werde im Gespräch mit der Suchmaschine sein können, die mich besser versteht. Und den Kontext besser versteht.“ Aktuell hat bereits Microsofts Suchmaschine Bing die KI GPT-4 integriert.

Artikelbild: Pawel Czerwinski via unsplash.com