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„Hallo Mama, mein Handy ist kaputt, das ist meine neue Nummer.“ So weit, so unverdächtig. Doch was wie eine harmlose Nachricht aussieht, ist in Wirklichkeit eine dreiste Betrugsmasche. Es handelt sich um eine neue Variante des „Enkeltricks“, denn zum größten Teil geraten ältere Menschen ins Visier.
Bei dieser schreiben die Kriminellen arglose Eltern zuerst per SMS an und geben sich als deren Kinder aus. „Das ist meine neue Handynummer. Die kannst du dir einspeichern.“ Und schon schreiben sie auf WhatsApp weiter. Nach ein paar banalen Nachrichten geht’s dann ans Eingemachte – und zwar geht es um Geld. Angeblich hat das Kind keinen Zugriff mehr auf das eigene Online-Banking, muss aber dringend eine Überweisung tätigen. Oder eine Rechnung muss dringend bezahlt werden. Ob Mama oder Papa da nicht helfen können?
Viele Eltern sind besorgt, wenn ihre Kinder in Geldnöten stecken. Statt aber direkt eine Überweisung zu tätigen, sollten sie hellhörig werden. Polizei und Verbraucherzentrale raten, die eigenen Kinder anzurufen. Und zwar auf der bislang bekannten Handynummer, oder noch besser: auf der Festnetznummer.
Auf Anfrage von ZDFheute gibt das Bundeskriminalamt (BKA) an, dass 2022 bundesweit ein Schaden im zweistelligen Millionenbereich entstand. Pro Vorgang erbeuten die Kriminellen durchschnittlich 1.000 bis 3.000 Euro.
Doch diese Zahlen dürften in Wirklichkeit noch viel höher sein: Bei Cybercrime gibt es ein hohes Dunkelfeld. Viele Betroffene zeigen digitale Straftaten nicht an. Und auch die Aufklärungsquote für Cyberverbrechen ist niedrig: 2021 lag sie bei nur 29,3 %. Gründe dafür sind eine im Vergleich zur analogen Welt höhere Anonymität und die Schwierigkeit, Delikte zu verfolgen, wenn sie Landesgrenzen überschreiten.
Das BKA verzeichnete 2021 neue Höchstwerte bei Cybercrime. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen digitale Delikte um mehr als zwölf Prozent zu. Allgemein scheint es den Trend zu geben, dass sich Kriminalität in die digitale Welt verlagert. Die Gründe dafür sind komplex – aber die fortschreitende Digitalisierung, die unter anderem durch die Corona-Pandemie beschleunigt wurde, ist ein entscheidender Faktor.
Laut ZDFheute vermutet das BKA keine Einzelpersonen hinter der Betrugswelle. Stattdessen weist alles auf organisierte Täterstrukturen hin, die im Ausland zu sitzen scheinen. Genau das erschwert auch die Strafverfolgung.
Zum Glück gibt es ein paar einfache Tricks, mit denen man die Täter ins Leere laufen lassen kann. Neben Achtsamkeit und Datensparsamkeit ist eines besonders wichtig: miteinander reden. Wer Opfer einer Betrugsmasche wird, sollte sich nicht schämen, sondern verdient Hilfe und Unterstützung.
Artikelbild: Anna Shvets via pexels.com
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