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Das Wort Scam klingt so ähnlich wie das Wort Spam. Tatsächlich sind beide Begriffe gar nicht weit voneinander entfernt. Spam meint landläufig all das, was ungefragt unser E-Mail-Postfach zumüllt – zum Beispiel Werbung, ungewünschte Newsletter oder dubiose Gewinnspiel-Mails. Das Wort „Scam“ übersetzt man derweil am einfachsten mit „Betrug“. Scam kann jede Form von Betrug sein, aber meistens sind Online-Betrugsmaschen gemeint.
Die Vorgehensweise ist dabei im Grunde immer gleich: Scammer:innen wollen ihre Opfer mit einem Vorwand oder der Aussicht auf eine Gegenleistung dazu bringen, ihnen Geld zu geben. Auf die versprochene Gegenleistung wartet das Opfer aber vergeblich und das gezahlte Geld ist in der Regel verloren. Kriminologen nennen diese Art des Betrugs Vorschussbetrug.
Zu zweifelhafter Berühmtheit unter den Scam-Maschen hat es die „Nigeria Connection“ gebracht. Bei dieser Variante geben sich die Scammer:innen meist als Machthaber oder Prinzen eines Entwicklungslands aus, die aus dubiosen Gründen eine größere Summe Geld ins Ausland schaffen müssen. Den kontaktierten Personen winken erhebliche Provisionen, wenn sie sich bereiterklären, zu helfen. Der Haken: Für angebliche Gebühren, Bestechungsgelder oder Notarkosten muss ein Eigenbeitrag geleistet werden, den die Adressaten aufbringen sollen. Haben sie den im guten Glauben bezahlt, fürstlich entlohnt zu werden, taucht schon bald das nächste Problem auf und wieder soll eine bestimmte Summe überwiesen werden.
Es gibt zahlreiche Varianten dieser Masche. Andere Geschichten handeln etwa von Bankmitarbeiter:innen, die vom angeblichen Tod eines Kunden ohne Familie wissen, und einen Erbschaftsschwindel vorschlagen. Auch sollen die potenziellen Opfer in Vorleistung gehen. Generell ist es bemerkenswert, wie viele verschiedene Spielarten des Vorschussbetrugs mittlerweile kursieren. Beliebte Köder sind neben der Aussicht auf viel Geld auch Liebe, Wohnraum und Job.
Romance Scamming: Bei dieser Betrugsmasche geben sich Betrüger:innen in sozialen Netzwerken oder in Online-Partnerbörsen als vermeintliche(r) Traumpartner(in) aus. Sie versuchen, ihr potenzielles Opfer in eine emotionale Abhängigkeit zu drängen. Ist dies geglückt, wird plötzlich Geld eingefordert – für die Operation eines nahestehenden Verwandten, nach einem Überfall während einer Geschäftsreise im Ausland oder für das Flugticket für den ersten Besuch.
Wohnungs-Scam: Hierbei wird Interessenten auf Immobilienbörsen eine attraktive Wohnung zu günstigen Preisen versprochen. Angeblich sei die Wohnung geerbt worden, der oder die vermeintliche Eigentümer:in habe eigentlich gar keine Zeit sich darum zu kümmern oder wohne sowieso im Ausland. Deshalb würde nach Vorauszahlung der ersten Miete und Kaution der Wohnungsschlüssel per Paketdienst geschickt werden.
Job-Scam: Auch Arbeitssuchende sind bereits ins Visier von Betrüger:innen geraten. Mit Stellenanzeigen zu einem fiktiven Job wird ahnungslosen Personen nach einem telefonischen „Vorstellungsgespräch“ eine Zusage gegeben. Es muss aber noch Geld ausgelegt werden, etwa für Uniform oder Arbeitsschuhe. Am Ende stellt sich oft heraus, dass die Firma nicht einmal existiert.
Wie oben bereits beschrieben, gibt es Scam aber nicht nur online. Auch übers Telefon versuchen Betrüger:innen ihr Glück. Sogenannte Scam-Anrufe sind keine Seltenheit. Dabei tarnen sich die Anrufer:innen gerne mit unverdächtigen Vorwahlnummern. Wer einen Anruf aus München, Frankfurt oder Berlin bekommt, schöpft oft weniger Verdacht als bei einer unbekannten Nummer aus dem Ausland. Wer trotz unbekannter Nummer abnimmt, bekommt etwa Gewinne aus Verlosungen versprochen, die Aussicht auf fette Rendite mit Aktiengeschäften oder den Wechsel in einen günstigeren Stromtarif – nach vorherigem „Datenabgleich“. Wer versucht, die vermeintlich legitimen Festnetznummern zurückzurufen, landet meistens bei einer automatischen Ansage: „Diese Rufnummer ist nicht vergeben“.
Wie aber erkennen wir, dass wir es mit Betrüger:innen zu tun haben? Die erste und wichtigste Regel: Aufs Bauchgefühl hören. Denn wenn ein Angebot zu gut ist, um wahr zu sein, dann ist es das wahrscheinlich auch. Vorsicht ist auch immer dann geboten, wenn Kontakte versuchen, die Kommunikation von der eigentlichen Plattform auf andere Kanäle zu verschieben – etwa vom Chat-Dienst der Immobilienplattform oder der Partnerbörse zu privatem E-Mail-Verkehr.
Die Polizei empfiehlt, grundsätzlich niemals Geld an Personen zu senden, die wir nur übers Internet kennen. Auch wenn diese uns vermeintlich Persönliches und Privates anvertraut haben und uns Fotos von sich schicken – es kann sich alles um eine clevere Fälschung handeln. Auch Ausweisdokumente oder Kreditkartendaten sollten wir nicht ohne weiteres im Internet teilen, weil sie von Dritten missbraucht werden könnten. Außerdem sollten wir grundsätzlich sparsam mit persönlichen und privaten Details umgehen. Wer an der Identität der anderen Person zweifelt oder grundsätzlich auf Nummer sicher gehen will, sollte immer auf einem persönlichen Treffen bestehen.
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