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Ab sofort können Patient:innen in jeder Apotheke in Deutschland E-Rezepte per E-Rezept-App der gematik digital einlösen. Seit September 2022 sind die rund 18.000 öffentlichen Apotheken in Deutschland technisch bereit – jetzt aber ist das digitale Einlösen in der neuesten Version der App für alle Apotheken freigeschaltet.
In 19 europäischen Ländern, darunter Österreich, Schweden und die Niederlande, werden Rezepte schon länger digital ausgestellt. Nun hat Deutschland nach mehrfacher Verzögerung nachgezogen. Das E-Rezept soll „die Zettelwirtschaft in Praxen und Apotheken“ beenden und Zeit und Wege sparen. Zudem sei es fälschungssicherer als die klassische Papierform und kann nicht verloren gehen oder zerstört werden.
Seit dem 1. Juli kann man hierzulande elektronische Rezepte (E-Rezepte) in den Apotheken auch über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) einlösen. Damit haben gesetzlich Versicherte mittlerweile drei Möglichkeiten, um über das E-Rezept an die gewünschten Arzneimittel zu kommen.
Verschreiben Ärzt:innen ihren Versicherten ein E-Rezept, werden diese Informationen auf den Server der Telematikinfrastruktur übertragen. In der Apotheke wird die Gesundheitskarte einfach in das Kartenlesegerät gesteckt und die Rezepte können abgerufen werden. Eine PIN ist nicht notwendig.
Die E-Rezept-App wird von der Gematik angeboten. Für die Anmeldung benötigt man eine NFC-fähige Gesundheitskarte und den PIN zur Gesundheitskarte. Wer noch eine Karte ohne NFC (near field communication zur kontaktlosen Datenübertragung) hat, kann eine Karte, die kontaktlose Datenübertragung ermöglicht, bei der eigenen Krankenkasse beantragen. Alternativ kann man sich auch über das Nutzerkonto der eigenen Krankenversicherung anmelden. Zukünftig soll es auch möglich sein, E-Rezepte ohne Anmeldung über die App einzulösen.
Die E-Rezept-App hat einige Vorteile: So ist darüber unter anderem ersichtlich, ob das gewünschte Medikament in der ausgewählten Apotheke überhaupt vorrätig ist. Bei Apotheken mit Lieferdienst muss das Rezept nicht mehr per Post eingereicht werden. Auch Folgerezepte oder Rezepte für pflegebedürftige Verwandte können über die App leichter verwaltet werden. In der App lassen sich verschiedene Nutzerprofile hinterlegen.
Bereits seit September 2022 stand die technische Grundlage für das digitale Einlösen. Mit der neuen Version der App wurde das Ende Juli für alle rund 18.000 öffentliche Apotheken freigeschaltet. Die E-Rezept-App wurde nach Angaben der Gematik „schon mehr als eine halbe Million Mal heruntergeladen“ und mehr als zwei Millionen E-Rezepte seien bereits eingelöst worden.
Versicherte können sich das E-Rezept auch ausdrucken lassen. Statt des bekannten rosafarbenen Rezepts erhalten Patientinnen und Patienten dann lediglich einen Code, der in der Apotheke gescannt werden kann.
Vorerst ist das Ausstellen von E-Rezepten freiwillig, ab 1. Januar 2024 sind sie für Ärzte und Ärztinnen allerdings Pflicht. Das E-Rezept gilt für alle verschreibungspflichtigen Medikamente. Ausgenommen sind bislang lediglich Hilfsmittel und Betäubungsmittel, für die weiterhin ein rosa Papierrezept ausgestellt wird. Sie sollen aber in Zukunft digitalisiert werden, genauso wie Überweisungen für Fachärzt:innen oder Verordnungen zur häuslichen Krankenpflege.
Während Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) frohlockte, „das E-Rezept ist endlich alltagstauglich“ und „es geht jetzt mit der Digitalisierung los“, wird das anderswo skeptisch betrachtet. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung warnt davor, das E-Rezept „auf Biegen und Brechen“ einzuführen. Auch Peter Oleownik von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein mahnt: „Ob die Systeme der hohen Belastung, die ab 1. Januar 2024 zu erwarten ist, überhaupt standhalten, ist nie getestet worden.“ Zuletzt hat es am 2. Juli einen größeren Ausfall der Telematikinfrastruktur gegeben.
Außerdem veröffentlichte der Chaos Computer Club (CCC) vergangenen September eine Einschätzung zum E-Rezept. Das Fazit der Sicherheitsforscher:innen? Die Sicherheit sei nicht ausreichend der Datenschutz mangelhaft. Der CCC forderte auch eine klare Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Die Gematik reagierte mit einer Stellungnahme auf das Fazit und die Forderungen.
Artikelbild: Mika Baumeister via unsplash.com
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