Weihnachten bei der Familie – dazu gehören oft auch kleinere und größere IT-Probleme von Eltern und Großeltern. Neben Mac- und Windows-Rechnern umfasst der Gerätepark heute auch Tablets, Smartphones, smarte Fernseher, smarte Uhren und viele weitere smarte Geräte.

Grundsätzlich gilt: Alle diese Geräte sollten immer mit den neuesten Updates versorgt sein; wichtige Daten sollten regelmäßig gesichert werden. Alles Weitere erklären wir im Schnellüberblick.

1. Sicherheitslücken schließen

Moderne Betriebssysteme aktualisieren sich immer häufiger von allein und starten auch den Rechner selbsttätig neu. Falls die automatischen Updates aus irgendeinem Grund deaktiviert wurden, richte sie unbedingt wieder ein. Windows beispielsweise profitiert enorm von den Virensignaturen, die der Microsoft Defender im Hintergrund herunterlädt.

Ein beliebtes Einfallstor für Viren und Würmer sind alte Router. Wirf einen Blick auf die Rückseite des Geräts und recherchiere online, ob das Modell auch weiterhin mit Sicherheitsupdates versorgt wird. Ist die Frist abgelaufen, sollte das Gerät ersetzt werden. Unabhängig davon solltest du die Firmware des aktuellen Routers aktuell halten.

Und wo du gerade den Router in der Hand hältst: Prüfe auch, ob das Gerät am richtigen Ort steht. Alle Tipps für besseren WLAN-Empfang haben wir hier und hier zusammengefasst.

2. Ordnung schaffen

Während die Updates durchs Kabel rauschen, lässt es sich gemütlich aufräumen. Die größten Speicherfresser auf dem Handy beispielsweise sind Fotos und Videos (siehe #4 „Daten sichern“). Auch der Download-Ordner und unscheinbare Sammelordner auf dem Desktop können schnell auf mehrere Gigabyte anwachsen. Profis leeren nach dem Aufräumen den Papierkorb.

Nicht nur Mediendateien und Dokumente belegen Speicherplatz. Auch unbenutzte Software liegt im Weg, verstopft die Programmliste und erzeugt obendrein Update-Aufwand. Also weg damit. Noch nerviger sind Bloatware, Crapware und Konsorten. Auch hier gilt: weg damit. Wirklich wichtige Programme lassen sich jederzeit neu installieren.

3. Hilfreiche Software installieren

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt auch weiterhin den Einsatz von Antivirenprogrammen im Kampf gegen Schadsoftware. Diese Scanner durchleuchten das System von Zeit zu Zeit automatisch und bieten gleichzeitig einen gewissen Schutz vor schadhaften E-Mail-Anhängen. Hierfür gibt es zahlreiche kostenlose und kostenpflichtige Lösungen.

Eine weitere Empfehlung des BSI betrifft den Einsatz von Adblockern, die schadhafte Onlinewerbung aussperren. Diese kleinen Zusatzprogramme („Plug-ins“) gibt es für Firefox, Chrome, Edge und Co. Stiftung Warentest und der Südwestrundfunk haben sich in der Vergangenheit positiv über das quelloffene uBlock Origin geäußert.

Musst du häufiger Erste Hilfe in Computerdingen leisten, könnte außerdem die Installation einer Fernwartungssoftware helfen. Auch ein Passwortmanager kann nicht schaden.

4. Daten sichern

Urlaubsfotos, Finanzübersicht, Gartenplanung – all das kann nach einem Geräteschaden für immer verschwunden sein. Falls die wichtigen Dinge des Lebens noch nicht in der Cloud liegen: Kopiere sie auf einen USB-Stick oder kaufe eine externe Festplatte für diesen Zweck. Viel zu wenig Menschen haben aktuelle Back-ups ihrer Daten. Es schadet auch nicht, einen Notfallplan in der Tasche zu haben, falls Geräte gestohlen oder beschädigt werden.

5. Verträge prüfen

Falls du noch nie einen Blick in den Internetvertrag von Eltern, Großeltern & Co. geworfen hast, nutze die Gelegenheit. Nicht alle nutzen den 250-Mbit-Vertrag mit optionalem Medienpaket voll aus. Umgekehrt sind 16 Mbit/s für einen Vierpersonenhaushalt eher knapp bemessen. Auch die Auswahl des Mediums spielt eine Rolle. Wir haben das Wichtigste rund um DSL, VDSL, Kabel, Glasfaser & Co. auf DiFü-News zusammengefasst.

6. Geräte entsorgen

Liegen in der Schublade noch Dritt- und Vierthandys aus den Nullerjahren? Steht im Keller noch ein Röhrenmonitor mit VGA-Anschluss? Diese Altgeräte sollten entsorgt werden. Auch Laptops und größere Rechner, die älter sind als 10 Jahre, taugen selten als Spende.

Aber aufgepasst: Eure Spielkonsole aus den 80ern solltet ihr nicht wegwerfen. Auf Handels- und Versteigerungsplattformen könnt ihr mit alten, funktionalen Elektronik-Schätzchen jemanden glücklich machen. Mit etwas Glück freut sich sogar ein Museum über alles, was älter als 30 oder 40 Jahre ist.

7. Digitalkompetenz fördern

IT-Support ist eine gute Sache. Noch besser ist Hilfe zur Selbsthilfe. Der Digitalführerschein sorgt bereits für eine gute Wissensbasis; Materialien insbesondere für ältere Menschen haben die Projekte Digitaler Engel und Digitalkompass entwickelt. Der Digitale Engel ist sogar bundesweit mit zwei Infomobilen auf Tour – vielleicht auch bald in deiner Heimat!