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Ein bisschen Surfen, ein bisschen Streaming, Videokonferenzen im Homeoffice, lange Gamingsessions und die konstante Verbindung zu den Cloud-Anbietern der Wahl, damit Daten so schnell wie möglich synchronisiert werden: Bei so viel Datenströmen braucht es zu Hause eine gute Internetverbindung. 2020 waren in Deutschland laut statistischer Erhebungen rund 25,4 Millionen DSL-Anschlüsse geschaltet. Aber welcher Anbieter und welcher Tarif passen am besten zu den eigenen Bedürfnissen?
DSL steht für „Digital Subscriber Line“ – dem „digitalen Teilnehmeranschluss“. Über diesen Standard werden werden über die herkömmliche Telefonleitung bis zu 1.000 M/bits an Datenbandbreite zur Verfügung gestellt.
VDSL steht für „Very High Speed Digital Subscriber Line“ und somit noch höhere Übertragungsgeschwindigkeiten über den traditionellen Telefonanschluss.
Kabel steht für die Bereitstellung der Internetverbindung über den Kabelfernsehen-Anschluss. Anders als beim terrestrischen TV-Empfang über Antenne wird das Signal über ein Kabel geliefert. Mit den Jahren wurden dem Fernsehempfang immer mehr Features hinzugefügt, also auch Internet und Telefonie.
Internet Zuhause – das kommt in aller Regel entweder aus der Telefonleitung oder über den Kabelanschluss. Im Gegensatz zum klassischen DSL-Anschluss über die Telefonleitung nutzen Anbieter von Kabel-Internet den Anschluss, der früher dem Kabelfernsehen vorbehalten war. Bei beiden Übertragungsarten kommt am Ende im besten Fall das gleiche heraus, auch zahlreiche Zusatzdienste wie „VoIP“ („Voice Over IP“ – die Vermittlung von Telefonaten über das Internet) und die Verknüpfung mit Unterhaltungs-Angeboten – gehören bei beiden Zugängen zum Standard.
Es gibt aber auch spür- und messbare Unterschiede zwischen den Technologien, etwa bei den Übertragungsraten. DSL-Anschlüsse werden oft durch alte Leitungen ausgebremst. Dafür sind die Uploadraten bei Kabelanschlüssen oft deutlich niedriger.
Die Wahl zwischen DSL und Kabel stellt sich aber für viele Nutzer:innen gar nicht, denn nicht oft genug ist am jeweiligen Wohnort ohnehin nur eine Anschlussart verfügbar. Und wenn es dann auch nur einen Anbieter gibt, der die eigenen vier Wände überhaupt mit Internet versorgt, hat sich die Frage nach Technologie und Anbieter von selbst erledigt.
Oft halten DSL-Anschlüsse nicht das, was das Datenblatt verspricht. Darum gehen Anbieter immer öfter dazu über, die „verkabelte“ Anbindung mit einer drahtlosen zu kombinieren, also den klassischen Internetempfang mit Mobilfunk aufzupeppen. Das soll vor allem die Übertragungsraten steigern. Klingt zwar gut, bietet aber digitale Stolpersteine. Denn LTE-Empfang gibt es nicht in jedem Zuhause, und der Aufpreis ist oft nicht unerheblich. Wenn dann noch die Datenmenge begrenzt ist, die über LTE übertragen wird, ist die vermeintliche Komfort-Lösung schon weniger attraktiv.
Bei DSL-Anschlüssen basiert die Internet-Infrastruktur auch 2022 immer noch zum Großteil auf dem guten alten Kupferdraht, der Technologie, die das Telefon einst in unseren Wohnungen zum Standard machte. In anderen Ländern ist Glasfaser längst Standard, in Deutschland geht der Ausbau dieser Infrastruktur eher schleppend voran – nicht zuletzt wegen der gigantischen Kosten. Gerade die Umstellung auf der bereits erwähnten „letzte Meile“ vom Verteilerkasten bis nach Hause treibt die Kosten oft enorm nach oben. So kann es gut sein, dass in der Straße zwar bereits Glasfaser verfügbar ist, die Anbieter sich jedoch scheuen, die Anschlüsse bis ins Haus zu legen.
Mit einem handelsüblichen DSL-Anschluss schafft man 2022 locker den Sprung in die Online-Welt. Vor der Buchung empfiehlt es sich jedoch genau zu überprüfen, wofür man den Anschluss vornehmlich braucht. Zwischen Download, Upload, Bandbreite und DSL vs. Kabel findet sich so schnell der vermeintlich perfekte Partner, um ins Internet zu kommen. Bei allen Angeboten gilt zunächst die versprochene – und vertraglich „zugesicherte“ Geschwindigkeit zu überprüfen – anhand von Erfahrungsberichten und knallharten Speed-Tests. Immer gut ist es, bei Angeboten darauf zu achten, ob es auch monatlich kündbare Verträge gibt. So kann man im Zweifelsfall unkompliziert und kurzfristig Anbieter oder Tarif wechseln. Nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit ist dank dem seit 01. Dezember 2021 gültigen Telekommunikationsgesetz eine monatliche Kündigungsoption rechtlich festgeschrieben.
Bei der Wahl des Anbieters macht es keinen messbaren Unterschied, ob man nun den Primus Deutsche Telekom wählt, Vodafone, O2 oder einen der zahlreichen Reseller, also Unternehmen, die keine eigene Infrastruktur haben und die Netzkapazitäten nur mieten und vertreiben. Entscheidend dafür, welche Geschwindigkeit Zuhause rauskommt, ist bei allen Anbietern die Qualität und Bandbreite der so genannten „letzten Meile“, also der Strecke vom Verteilerkasten auf der Straße bis in die heimischen vier Wände.
Das ist vielleicht die wichtigste Frage, wenn es um die Entscheidung für den passenden Internetanschluss geht. In einem Haushalt mit mehreren Menschen empfiehlt sich ein Anschluss mit mindestens 100 Mbit/s – so haben alle ausreichend Bandbreite. Umso mehr Bandbreite, desto besser. Denn der digitale Alltag in einem Mehrpersonenhaushalt sieht oft so aus: Der eine streamt eine Serie, die andere lädt mit ihrem Smartphone das nächste TikTok-Video hoch, das natürlich auch im WLAN eingewählt ist. Der dritte zockt online ein Spiel, während die vierte versucht, in einer Videobesprechung den Überblick zu behalten.
In der „Peak-Time“ des Fernsehens, also abends, sollte man sich auf verminderte Downloadgeschwindigkeiten einstellen. Das ist technisch bedingt. Schaut das ganze Mehrfamilienhaus die Tagesschau um 20 Uhr, ist die Leitung gut ausgelastet und lässt vergleichsweise „wenig Internet“ durch. Auch hier kommt es wieder auf die Maximalgeschwindigkeit des Anschlusses an.
Wer regelmäßig – vielleicht sogar beruflich – darauf angewiesen ist, große Datenmengen hochzuladen, sollte unbedingt einen Blick auf die versprochenen Upload-Raten werfen. Dabei gilt: Je höher die vertraglich zugesicherte Downloadgeschwindigkeit, desto höher auch der Upload. Auf Augenhöhe sind beide Werte aber nur sehr selten („symmetrischer Anschluss“). Häufig beträgt die Uploadrate nicht mehr als ein Zehntel des Downloads, liegt also bei einer Downloadrate von 250 Mbit/s irgendwo bei 25 Mbit/s oder darunter.
Die Anbieter bieten in der Regel Online.Checks an, mit denen die maximalen Geschwindigkeiten zu Hause geprüft werden können. Vor der Entscheidung für einen Vertrag sollte jeder diese Tests durchführen. Zu 100 Prozent verlässlich sind sie nicht – bieten aber doch eine gewisse Orientierung für die Geschwindigkeiten, auf die man sich zumindest theoretisch zu Hause einstellen kann.
Wenn ein solcher Anschluss verfügbar ist, lohnt es sich, Kosten und Nutzen abzuwägen. Wie viel Download wird versprochen? Und wie viel Upload? Und vor allem: zu welchen monatlichen Kosten?
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