Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt aktuell vor einer neuen Betrugsmasche am Telefon. Demnach erhalten vor allem ältere Menschen derzeit Anrufe, angeblich von Mitarbeitenden verschiedener Polizeibehörden wie Europol oder Interpol, sowohl auf dem Festnetz als auch via Smartphone.

Nach dem Abheben soll eine automatische Bandansage fälschlicherweise behaupten, der Anruf käme von einer Ermittlungsbehörde. Anrufende werden dann zur Abgabe persönlicher Daten aufgefordert, weil diese angeblich von Kriminellen missbraucht worden seien. Was als eine Warnung vor Betrug daherkommt, ist aber selbst Betrug, auch bekannt als die Phishing-Methode.

Bei Anruf keine persönlichen Daten preisgeben

Die Telefonate laufen nach einem bestimmten Muster ab: Eine Computerstimme gibt sich als Polizeibehörde aus und fordert die Angerufenen auf, die „1“ auf dem Telefon zu wählen. Wenn sie dies tun, meldet sich eine Person, die dann dazu auffordert, persönliche Daten und Informationen über die finanzielle Situation herauszugeben – in der Regel in englischer Sprache. Angerufene berichten auch davon, dass sie aufgefordert wurden, sofort Geld zu überweisen.

Für den Fall, dass Sie solche Anrufe erhalten sollten, gibt das Bundeskriminalamt folgende Tipps:

  • Folgen Sie keinesfalls den Forderungen der Anrufer und legen Sie einfach auf, anstatt sich in ein Gespräch verwickeln oder unter Druck setzen zu lassen.
  • Geben Sie unter keinen Umständen am Telefon Details zu persönlichen oder finanziellen Verhältnissen preis.
  • Übergeben Sie niemals persönlich Geld an unbekannte Personen.
  • Erstatten Sie Strafanzeige bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle, wenn Sie einen solchen Anruf erhalten haben.
  • Benutzen Sie auf keinen Fall die Rückruftaste. Recherchieren Sie die Telefonnummer der Polizeidienststelle eigenständig und wählen Sie die Nummer selbst.

Vor allem ältere Menschen im Visier

Laut BKA sind vor allem ältere Menschen von den betrügerischen Anrufen betroffen. Die Täter versuchen an persönliche Daten oder Geldbeträge zu gelangen, indem sie den Angerufenen weismachen wollen, dass ihre Daten angeblich bereits gestohlen wurden und in den Händen von Kriminellen seien.

Gut zu wissen

Die Polizei bittet niemals um die Überweisung von Geldbeträgen. Das gilt auch für das Bundeskriminalamt sowie Europol und Interpol. Auch nach persönlichen Daten fragen die Behörden nicht am Telefon.

Die Betrüger versprechen sich nach BKA-Informationen durch den Aufbau dieses Bedrohungsszenarios nicht nur, an Geld zu gelangen, sondern auch an persönliche Daten, mit denen sie weitere Straftaten planen können.

 

Hinzu kommt, dass die Täter ein spezielles technisches Verfahren nutzen, bei dem tatsächlich die Telefonnummern von Ermittlungsbehörden auf den Telefonen angezeigt werden. Eine andere Methode ist es, die angezeigte Telefonnummer so zu fälschen, dass die Vorwahl und die ersten Ziffern identisch zur angerufenen Nummer sind – das soll Nähe suggerieren.

Umso wichtiger ist es, im Falle eines Anrufs skeptisch zu sein und die genannten Tipps zu beachten, um den Betrügern bei ihren Phishing-Versuchen keine Chance zu lassen.

In der DiFü-Lernzentrale erfahren, wie man Phishing erkennt und dagegen vorgehen kann.