E4 | Doxing 1. Was ist Doxing? Der Begriff Doxing (auch: Doxxing) kommt vom Englischen „docs“. Docs ist das Kurzwort für „documents“, also Dokumente. Beim Doxing werden persönliche Dokumente und Daten gesammelt und im Internet veröffentlicht. Das können private Adressen und Telefonnummern sein, Scans von Ausweisdokumenten, Bankdaten, aber auch ganze E-Mail-Nachrichtenverläufe oder Screenshots von Messenger-Chats. Betroffen sind oft Personen des öffentlichen Lebens, etwa Politiker:innen oder Stars. Prinzipiell können aber auch Lehrkräfte betroffen sein oder Schüler:innen. Die Dokumente werden meistens in sozialen Netzwerken oder über anonyme Upload-Seiten veröffentlicht. Das kann Hass und Hetze begünstigen, etwa wenn eigentlich geheime Adressdaten ins Internet gelangen und diese dann zu Hause bedroht werden. Doxing begünstigt auch Identitätsdiebstahl. Eher selten hat Doxing positive Folgen – etwa dann, wenn durch die Veröffentlichung von geheimen Dokumenten Skandale oder Missstände aufgedeckt werden („Whistleblowing“). Manchmal werden auch anonyme Social-Media-Accounts enttarnt, auf denen Hassreden verbreitet werden. Zwischen 2017 und 2019 wurden private Daten von 994 Politiker:innen und Prominenten im Internet veröffentlicht. In der Wikipedia erfährst du mehr über diesen Fall. Besonders sensibel sind private Daten von Schülerinnen und Schülern. Aus den USA etwa ist ein Fall bekannt, in dem eine Minderjährige fälschlicherweise inhaftiert wurde, weil eine Mitschülerin in ihrem Namen Drohungen auf Instagram versendet hatte. Als gelesen markieren 2. Wie schütze ich mich vor Doxing? Es wird immer schwerer, sich vor Doxing zu schützen, da wir täglich sehr viele Daten von uns im Internet hinterlassen. Mit den folgenden Tipps sicherst du dich aber bestmöglich ab: Datensparsamkeit Je weniger du von dir preisgibst und mit anderen teilst, desto weniger kann im schlimmsten Fall ohne deine Zustimmung veröffentlicht werden. Social-Media-Einstellungen Achte bei deinen Social-Media-Profilen darauf, dass deine Daten nur für enge Kontakte sichtbar sind und nimm keine Anfragen von Unbekannten an. Grundlegende Sicherheitsvorkehrungen Gegen Hackerangriffe, etwa auf deinen E-Mail-Account oder deinen Rechner, helfen darüber hinaus alle Vorsichtsmaßnahmen, die dich auch vor anderen Angriffen schützen. Dazu vor allem sichere Passwörter und die Zwei-Faktor-Authentisierung. Schau hierfür auch in Lerneinheit D2, „Log-ins und Passwörter“. Ebenso wichtig sind regelmäßige Updates (siehe Lerneinheit E1). Datenbroker Sogenannte Datenbroker suchen im Netz gezielt nach Informationen um diese dann zusammentragen. Selbst aus kleinen Informationsschnipseln und Spuren können diese versierten Datenschnüffler:innen einiges über dich erfahren. Die gesammelten persönlichen Daten werden dann gewinnbringend verkauft – zum Beispiel an Unternehmen oder Werbeagenturen. Als gelesen markieren 3. Was kann ich tun, wenn ich gedoxt wurde? Sollte dir Doxing widerfahren, erfährst du das meist durch die Personen selbst. Sie schicken dir dann Nachrichten mit dem Hinweis, dass sie persönliche Daten von dir veröffentlicht haben. Doxing ist strafbar. Das heißt, du kannst dann folgende Schritte unternehmen: Sprich darüber Es hilft zwar nicht gegen das eigentliche Doxing, aber die Unterstützung von Vertrauten ist wichtig. Sie können dich auch in den folgenden Punkten unterstützen. Melde den Beitrag Wurden die Daten in einem sozialen Netzwerk veröffentlicht, dann melde den Beitrag umgehend dem Plattformbetreiber. Solche Nachrichten werden in der Regel schnell gelöscht. Sammle Beweise Erstelle Screenshots von den Nachrichten, in denen dir mitgeteilt wurde, dass persönliche Informationen über dich veröffentlicht wurden. Am besten mit Datum und Nutzername der Person. Erstatte Anzeige Mit den Beweisen kannst du zur Polizei gehen und Anzeige erstatten. Sollte die Polizei an der Stelle noch mehr Informationen von dir benötigen, wird sie dich darauf hinweisen. Wichtig bei Doxing ist: Es muss sich um personenbezogene Daten handeln, also zum Beispiel deine Handynummer oder Messenger-Kommunikation. Außerdem dürfen die Informationen nicht frei zugänglich sein. Wenn du also beispielsweise deine Handynummer schon einmal auf X (früher bekannt als „Twitter“) veröffentlicht hast, dann gilt es nicht als Doxing, wenn sie weiter verbreitet wird. Als gelesen markieren Mein Wissen üben Frage 1 | 4 Zurück - Weiter zurück zu E3 Social Engineering weiter zu E5 Identitätsdiebstahl Mein DiFü Denke daran: Wir können deinen Fortschritt nur dauerhaft speichern, wenn du angemeldet bist. Anmelden Registrieren