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A3 | Apps im Unterricht

  • Das englische Wort „App“ steht für „Application“, also „Anwendung“ oder schlicht „Programm“. Apps sind also Gebrauchswerkzeuge wie ein Hammer oder ein Schraubenzieher. Daher spricht man auch von „Tools“.

    Für die pädagogische Praxis, für den Unterricht heißt das: Apps sind kein Selbstzweck. Apps an sich schaffen noch keine digitale Bildung. Setz eine App im Unterricht als Tool, als Werkzeug, als Mittel zum Zweck ein, um Lernziele zu erreichen, wie die Säge im Werkunterricht, den Taschenrechner im Mathematikunterricht oder den Duden im Deutschunterricht.

    Auf einem Smartphone-Display sind mehrere App-Symbole sichtbar.
  • Sankt-Petersburg, Russia, March 6, 2018: Apple iPhone X with ico

    „There is an app for everything“  – es gibt für alles eine App. So lautet eine alte Internetweisheit. Die Funktionen von Apps sind tatsächlich sehr vielfältig. Besonders beliebt, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, sind Apps für die Kommunikation untereinander (z. B. Messenger wie WhatsApp, Signal, Telegram) und zur Vernetzung mit der Welt (z. B.  X (Twitter), Instagram, TikTok, YouTube, Twitch). Das zeigen Studien wie die JIM-Studie 2022. Viele Schulen nutzen WhatsApp für die Kommunikation, zahlreiche Klassenchats wurden in Messengern eingerichtet.

    Tipp: Es gibt Messenger-Tools wie schul.cloud oder SchoolFox, die speziell für den datenschutzkonformen Einsatz an deutschen Schulen entwickelt wurden. Mehr Informationen dazu gibt es in Lerneinheit C2, „Messenger“.

    Auch beliebt sind Apps, in denen man sich kreativ austoben kann. Jedes Smartphone, jedes Tablet bringt eine App für die Kamera mit. Damit lassen sich Fotos und Videos nicht nur aufnehmen, sondern auch direkt bearbeiten und zuschneiden. Darüber hinaus gibt es Apps zur Erstellung von Collagen (z. B. PicCollage oder TurboCollage) oder zur Erarbeitung von Postern, Plakaten und Broschüren (z. B. Canva, Visme oder PicMonkey). Jedes Smartphone hat auch ein digitales Diktiergerät. Damit können Schüler:innen im Unterricht Hörspiele, Podcasts oder Interviews aufnehmen.

  • Unterschieden werden Apps hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit. Sogenannte Web-Apps können im Browser aufgerufen und interaktiv genutzt werden. Dagegen müssen sogenannte Native Apps zuvor aus einem Store heruntergeladen und installiert werden. Bei Android-Handys ist das der Google Play Store, bei Apple-Smartphones der App Store)

    Sankt-Petersburg, Russia, August 19, 2018: Play store applicatio
  • Für den Einsatz im Unterricht haben Web-Apps viele Vorteile: Deine Schüler:innen können unabhängig vom Betriebssystem mit dem Browser auf alle Funktionen der App zugreifen. Ein Update ist nicht notwendig; das erledigt der Hersteller von allein. Die Registrierung für den App-Store oder den Google Play Store entfällt ebenfalls, da ein Download nicht mehr notwendig ist. Alles, was deine Schüler:innen brauchen, ist eine URL bzw. ein Link zur Web-App.

    Das Projekt „DigiBitS – Digitale Bildung trifft Schule“ von Deutschland sicher im Netz e. V. hat für Lehrkräfte zahlreiche Apps für den Einsatz geprüft und empfiehlt eine Auswahl in den Tooltipps, sortiert nach Methoden und Unterrichtsfächern.

    Folgende Checklisten enthalten weitere Infos für Lehrkräfte zum App-Einsatz im Unterricht:

  • Zu den Web-Apps gehört zum Beispiel Klexikon, das Nachschlagewerk im Netz für Kinder. Mit digitalen Pinnwänden (z. B. Padlet oder Taskcards) lassen sich Aufgaben verteilen oder Links und Bilder präsentieren, die dann von Schüler:innen kommentiert werden. Und mit Whiteboards wie Mural, Miro oder flinga stehen unendlich große Bearbeitungsflächen zur Verfügung, auf denen sich Arbeitsgruppen, Klassen oder sogar ganze Schulorganisationen austoben können.

    Mehr zur Zusammenarbeit auf Pinnwänden und Whiteboards findest du in Lerneinheit F4, „Digitale Unterrichtsmethoden.

  • Idealerweise teilt man Links zur Web-App als QR-Code (im Klassenraum auf dem Smartboard oder für zu Hause zum Üben auf dem Arbeitsblatt). Kurz den QR-Code mit dem Smartphone oder dem Tablet eingescannt, sind alle Schüler:innen in der Web-App und können mit dem Arbeiten loslegen. Das Eintippen des Links im Browser entfällt genauso wie das Abschreiben des Links vom Arbeitsblatt. So haben die Schüler:innen wertvolle Lernzeit gewonnen. QR-Codes erstellst du ganz einfach, schnell und vor allem kostenfrei bei Anbietern wie bspw. QR-Code-Monkey oder QR.io.

  • Es gibt Apps, die programmiert wurden, um das Lernen von Kindern und Jugendlichen (aber auch von Erwachsenen) zu fördern und zu begleiten – sogenannte Lern-Apps.

    Der Vorteil: Das Lernen kann im eigenen Tempo, jederzeit und überall geschehen, sogar unterwegs. Sehr beliebt sind Apps zum Erlernen von Sprachen für alle Altersgruppen (z. B. Duolingo oder Babbel).

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    Schließlich gibt auch Apps für Kinder und Jugendliche, mit Übungsaufgaben in Fachbereichen wie Deutsch, Mathematik oder Naturwissenschaften (z. B. Anton). Sehr verbreitet sind auch Lern-Apps, die Übungen mit Erklärvideos verknüpfen (z. B. Sofatutor oder Simpleclub).

    Empfiehl deinen Schüler:innen Aufgaben und Erklärvideos zum Üben und zum Nachbereiten deines Unterrichts. Im besten Fall gibst du allen Schülerinnen und Schülern die Aufgaben, die sie individuell zum Üben benötigen. So gelingt die Binnendifferenzierung und das individuelle Lernen. Und das Gute: Du musst die Übungen nicht mehr selbst vorbereiten und das Ausdrucken am Kopierer hat sich erledigt.

    Zahlreiche Apps bieten Lehrkräften aber tatsächlich auch die Möglichkeit, Übungen schnell und unkompliziert selbst zu erstellen und kostenfrei online zu stellen. So zum Beispiel mit H5P oder LearningApps. Die Übungen im DiFü wurden übrigens auch mit H5P erstellt. Bei weiteren Apps kannst du sogar die Übungen als Quiz gestalten und somit spielerische Elemente beim Lernen einbringen (z. B. Quizlett oder Kahoot).

  • Bevor du eine App im Unterricht einsetzt, solltest du dir genau überlegen, zu welchem Zweck das geschehen soll. Bedenke: Die App ist nur ein Werkzeug für das Lernziel. Die App muss von dir passend und sinnvoll in die Struktur deines Unterrichts eingefügt werden. Plane also wie bisher Einstiege, Erarbeitungsphasen und Ausstiege. Überlege dir danach: An welcher Stelle, in welcher Phase kann die App das Lernen deiner Schüler:innen unterstützen, an welcher nicht? So sollten Übungen in Lern-Apps in Übungsphasen eingesetzt werden, sogar als Hausaufgabe sind sie hilfreich. Kreative Apps zu Erarbeitung von Videos, Hörspielen oder Plakaten sind in der Erarbeitungsphase gut platziert. Tools zum Einholen von Vorwissen oder Feedback (wie bspw. Mentimeter, Edkimo, Pingo oder Answergarden) eher am Anfang oder am Ende der Stunde.

    Ganz wichtig: Nur weil Schüler:innen Apps wie TikTok oder Instagram nutzen, heißt das nicht, dass sie fit in der Bedienung von Lern-Apps sind. Gestalte z. B. eine Stunde zur Einführung in die verwendete App und gib deinen Schüler:innen die Chance, Fragen zu stellen. Im besten Fall sollte es App-Beauftragte an der Schule geben, die Schüler:innen bei Problemen zur Seite stehen. Das können auch ältere Schüler:innen sein, die jüngere unterstützen.

    Zuletzt noch ein organisatorischer Tipp: Vereinbare mit deiner Klasse – im besten Fall mit der gesamten Schülerschaft an deiner Schule – Regeln für die Nutzung von Apps. Dazu gehört, dass insbesondere bei Apps für das kollaborative Arbeiten an Dokumenten nichts gelöscht wird, was andere erarbeitet haben. Mehr zum Thema Kollaboration findest du in Lerneinheit F4, „Digitale Unterrichtsmethoden“.

  • Klar ist: Du solltest generell keine App im Unterricht einsetzen, die zu viele Daten deiner Schüler:innen abfragt. Wenn die App während der Nutzung Kreditkartendaten abfragt (z. B. für In-App-Käufe) oder sogar Anschriften oder Telefonnummern verlangt, hat die App erst recht nichts im Unterricht verloren.

    Wörterbuch mit dem Begriff Datenschutz

    Sei auch vorsichtig, wenn du Apps nutzen möchtest, deren Server außerhalb der EU stehen. Hier gilt die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der EU nicht – alle persönlichen Daten, die Schüler:innen in die App eingeben, landen in den jeweiligen Drittstaaten und können dort für immer verbleiben. Was die Anbieter mit den Daten machen, ob sie sie an Werbepartner verkaufen, bleibt unklar. Vor allem haben Nutzer weniger Rechte. Die Datenschutzregeln in den USA beispielsweise sind nicht so nutzerfreundlich wie jene, die in der DSGVO festgelegt werden. So lassen sich beispielsweise Daten nur schwierig wieder löschen. In der EU besteht ein Recht darauf, sofern der Zweck der Datenspeicherung sich erledigt hat.

    Andererseits gilt es abzuwägen: Sitzt der Hersteller/Betreiber zwar außerhalb Europas, erhebt aber keine relevanten Daten, so landen am Ende lediglich technische Informationen beim Anbieter, etwa die IP-Adresse oder der Browser, den man nutzt. Möglicherweise noch die Anzahl der Klicks, die man getätigt hat. Das sind streng genommen zwar auch persönliche Daten, aber das Sicherheitsrisiko ist gering. Somit kann die App auch im Unterricht eingesetzt werden – vorausgesetzt, eine Dienstvorschrift im jeweiligen Bundesland verbietet die Nutzung der App nicht.

    Aber auch bei der Nutzung von DSGVO-konformen Apps gilt es einiges zu beachten. Schüler:innen sollten darüber aufgeklärt werden, dass sie bei Eingaben in die App (insbesondere bei Texteingaben) ihre persönlichen Daten für sich behalten sollten. Das gilt vor allem für Messenger-Apps und insbesondere für den Klassenchat. Denn bei einem Hack würden alle diese Daten bei Kriminellen landen. Auch beim Log-in mit einem Nutzernamen (z. B. beim Spiel Kahoot) sollten Schüler:innen keine Vor- und Nachnamen eingeben. Sinnvollerweise sollten es Pseudonyme sein, bei denen nur du und die Klasse weiß, wer gemeint ist (z. B. SteMü für Stefanie Müller oder AlCe für Ali Cengiz).

    Weitere Tipps zum Datenschutz gibt es im Themenbereich D, „Datenwelt“.

  • Vergiss bei der Nutzung von Apps im Unterricht nicht, dass im Netz Gefahren für das Kindeswohl lauern. Ein paar Tipps:

    • Nutze Apps, bei denen niemand von außen zugreifen kann. Greife beispielsweise nicht zu Spielen, in die Spieler von außerhalb jederzeit einsteigen könnten.
    • Bei der Bearbeitung von kollaborativen Dokumenten im Netz solltest du Passwörter für den Zugriff vergeben und diese nur an die Schüler:innen weitergeben, die die das Dokument bearbeiten. Das Passwort sollte stark sein. Was ein starkes Passwort ist, darüber erfährst du mehr im Themenbereich D, „Datenwelt“.
    • Ganz wichtig: Sorge im Klassenchat, bei Spielen im Unterricht und in allen anderen Apps für Regeln. Und behalte dir Sanktionen vor, wenn diese gebrochen werden. Wenn es zum Streit kommt, ist es manchmal nicht weit zum Cybermobbing und zur strafbaren Hassrede. Mehr dazu im Themenbereich C, „Kommunikation“.
    • Weitere grundlegende Infos zum Kinder- und Jugendmedienschutz findest du im Themenbereich D, „Technologiealltag“.

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