Kommunikation mit Freunden, Suchen von Informationen oder Unterhaltung – das Internet ist fester Bestandteil des Alltags vieler Jugendlicher. Laut JIM-Studie 2022 sind 84 % der 12- bis 19-Jährigen täglich in ihrer Freizeit im Netz unterwegs. Für rund die Hälfte der Befragten gehören aber leider auch Fake News und Beleidigungen zu ihren Erfahrungen mit der digitalen Welt.

Seit 1998 erforscht die JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest das Medienverhalten von Jugendlichen in Deutschland. Fake News und Hate Speech sind wiederkehrende Themen.

Anstieg von Fake News und persönlichen Beleidigungen im Netz

56 % der Befragten gaben an, im letzten Monat Fake News im Netz begegnet zu sein und 48 % beleidigenden Kommentaren. Mit extremen politischen Ansichten und Verschwörungstheorien wurden jeweils 43 % konfrontiert, ungefähr ein Drittel mit Hassbotschaften. 16 % der befragten Jugendlichen haben im letzten Monat sogar Beleidigungen und Anfeindungen gegen sich persönlich im Netz erleben müssen.

Nur 27 % konnten von sich sagen, im letzten Monat mit keinem dieser Phänomene konfrontiert gewesen zu sein. Die Begegnung mit Fake News ist im Vergleich zum Vorjahr um 14 % angestiegen, die anderen Bereiche verzeichnen rückläufige Zahlen.

Medienkompetenz liefert nötiges Rüstzeug

Medienkompetenz ist ein zentrales Mittel gegen Fake News, Hassrede im Netz und Verschwörungstheorien. Das Projekt DigiBitS – Digitale Bildung trifft Schule hat dieses Schuljahr die Initiative „Schule gegen Fake News – Medienkompetenz statt Desinformation“ gestartet. Mit Unterrichtsmaterialien, Workshops und Aktionstagen werden Lehrkräfte dabei unterstützt, Schüler:innen gegen Fake News stark zu machen. Auch für die Teilnahme am Wettbewerb myDigitalWorld wurde eine Unterrichtseinheit entwickelt.

Der DsiN-Digitalführerschein (DiFü) widmet sich dem Thema Fake News und Belästigungen in einer eigenen Lerneinheit. Die Lerneinheiten sind in drei unterschiedlichen Niveaus („Levels“) absolvierbar.

Alle Ausgaben der JIM-Studie von 1998 bis 2022 sind als PDF auf www.mpfs.de abrufbar.

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